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Pedalgewinde
 

 

Die Einschraubrichtung der Pedale in die Kurbelarme ist seit Menschengedenken im rechten Kurbelarm "normal rechts" und im linken Kurbelarm dagegen "verkehrtherum links". Zumindest jeder, der schon einmal eine Stunde lang versucht hat, die linke Pedale wie eine normale Schraube aus einer Kurbel herauszudrehen, wird sich gefragt haben: WARUM??!??

(Wer technische Skizzen und Erklärungen nicht mag, kann an dieser Stelle direkt zu einem praktischen Beispiel abbiegen.)

Beim ersten Nachgrübeln drängt sich zwangsläufig der Verdacht auf, unsere Vorfahren hätten hier etwas grundlegend falsch gemacht, wie auch folgende Grafik zu beweisen scheint. Dort dreht sich ein rechter Kurbelarm (blau) rechtsherum. Betrachtet man nun die Pedale (rot) auf ihrem Weg, dreht sie sich gegenüber dem Pedalarm linksherum. Somit hätte die Pedale das Bestreben, sich loszudrehen!

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Dieser Effekt tritt aber in Wirkichkeit so (fast) nicht auf, denn dazu müsste das Pedalgewinde völlig locker eingeschraubt sein und sich gleichzeitig die Achse in der Pedale überhaupt nicht mehr drehen lassen.

Es gibt aber noch eine andere, wesentlich stärkere Drehkraft, denn betrachtet man die Kurbel nicht von der Seite sondern von hinten, zeigt sich folgendes: Die Kraft des Fußes drückt die Pedale immer nach unten und verkantet dabei das Pedalgewinde. Im Laufe einer Kurbelumdrehung rollen die Auflagepunkte im Gewinde aufeinander ab und es entsteht eine Taumelbewegung. In dem obigen Beispiel wäre dies rechtsherum, so daß die Pedale unterm Strich in das Gewinde hineingetrieben wird!

Um diesen verblüffenden Effekt deutlich zu machen, haben wir in jahrelanger Forschungsarbeit folgendes Experiment entwickelt: Man nehme eine möglichst große Schraube mit Innensechskant-Kopf und halte diese an einer Mutter mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand nun mit einem dünnen Stift in dem Loch des Schraubenkopfes linksherum rühren. Die Schraube wird sich langsam rechtsherum drehen...

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