Das hammerbacher Modell L ist die Sportversion des klassischen Modell A, das hier sozusagen tiefergelegt und mit mehr PS versehen wurde.
Leicht und gleichzeitig stabil muss kein Widerspruch sein, wenn aufwändige Technik zum Einsatz kommt. Die Belastbarkeit des A-Modells bleibt in etwa erhalten, bei der Masse wird aber etwa drei Kilogramm abgezwackt und gleichzeitig, besonders im Antriebsbereich, die Spurtfreudigkeit erhöht.
Das L-Modell verführt dazu, freiwillig und mit Spaß, viel mehr Kilometer zurückzulegen, als es der reine Fahrrad-Alltagsbetrieb erfordern würde.
Dieser Effekt wird zum Einen selbstverständlich durch eine konsequente Gewichtsersparnis erreicht - aber ein leichtes Rad fährt nicht automatisch leicht! Ebenso wichtig sind verschiedene Leichtlauf-Komponenten und ein trittstabiler Antrieb für einen dynamischen Fahrstil.
Wie das A-Modell meistert auch das L-Modell den Alltagsbetrieb mit Einkauf, Kindersitz oder Packtaschen-Touren. Soweit, so vernünftig, doch damit ist dieses Rad etwas unterfordert.
Mit einem höheren technischen Aufwand wird sein Nutzen noch um einen herzhaften Sportbereich erweitert. Und obwohl die Ausstattungen beider Modelle fast völlig verschieden sind, hält sich auch das L-Modell an die gleiche Grundidee: Der wichtige Punkt, ab dem weitere Verbesserungen nur noch mit überdurchschnittlichem Aufwand zu erreichen wären, wird nicht überschritten. Deshalb werden nur solche Komponenten verwendet, die wirklich spürbar zum „L-Effekt“ beitragen.
Luxus liegt zwar immer „oberhalb“ der Vernunft, aber es gibt auch vernünftigen, bewussten Luxus. Die etwa 25% teurere Technik gegenüber dem A-Modell erspart praktisch die Anschaffung eines kompletten zweiten Rades, denn für diesen Betrag ist es möglich, einem Trekkingrad den spürbaren Charakter eines Rennrades mitzugeben.
Das Konzept des L-Modells kann sehr viele und sehr unterschiedliche Gesichter haben. Traditionell wird dieser Fahrradtyp wohl eher mit einem Diamant- oder Trapez-Rahmen in halbaufrechter bzw. sportlicher Sitzhaltung gefahren und auch mit einer Kettenschaltung versehen. Aber auch ohne Rennsport-Ambitionen kann man mit einem bequemen Durchstieg in entspannter Haltung das geringe Gewicht des L-Modells und seinen leichten Lauf genießen (Dies ist übrigens oft eine richtig gute Alternative zu einem Fahrrad mit einem elektrischen Zusatzantrieb).
Alle schönen Worte - auch die von der folgenden Ausstattungsliste - können aber eines nicht ersetzen: Die Probefahrt. Es ist erstaunlich, was die richtige Qualität an den richtigen Stellen aus einem Fahrrad machen kann. Das L-Modell ist mehr als die Summe seiner Teile.
Das Geheimnis eines leichten Rades ist nicht nur ein leichter Rahmen. Alle Bauteile müssen im Schnitt 20% leichter sein, nur dann ist es auch das ganze Fahrrad. Der verwindungssteife Ahead-Vorbau besitzt deshalb kein schweres Verstellgelenk, ist aber trotzdem individuell leicht austauschbar.
Sogar die Lenkergriffe sind nicht unwichtig und wiegen z.B. nur 37 Gramm pro Paar.
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